Glashaus

Einmal im Innern der Glaskuppel fand man sich in einem tropischen Klima wieder, fast, als sei man im Amazonas-Urlaub. Dem Wetter entsprechend standen hier sogar Bäume aus dem Regenwald, sowie weiterer Flora. Man hatte sich Mühe gegeben, ganz offensichtlich, eine Art Biotop zu erschaffen, doch von allein konnte sich dieses hier nicht halten. Dass hier allerdings mehr als bloße Hobbygärtner losgelegt hatten, war offensichtlich. Ein paar Tische, Schmetterlingen nachempfunden, eine kleine Sitzecke und mehrere Bänke waren ebenso ganz dem Schmetterlingsmotiv angepasst.
Und die Fauna? Nun, es waren nicht ausschließlich Himmelsfalter, die einen Umschwirrten oder an den gärenden Früchten an den Pfählen saugten. Nicht nur, aber hauptsächlich. Wenige andere Schmetterlinge leisteten den leuchtendblauen großen Insekten Gesellschaft. So flogen mit sanften Bewegungen und träge erscheinend die Schmetterlinge über den Kopf etwaiger Besucher und verschwanden einen Moment scheinbar, durch die braune Färbung ihrer unteren Flügelhälften, im nächsten waren die Morphofalter wieder klar zu sehen, mit ihrem strahlenden, metallisch-blauen Leuchten. Wenn man nicht Acht gab, hörte man über sich manchmal ein rasches Flügelschlagen wie von einem kleinen Vogel, doch tatsächlich war es ein Schmetterling, der kurz darauf an einem vorbei durch die Luft tanzte.

CF: - Wohnviertel - Haus von Amaya - Eingangshüttchen

Der Klimawechsel war heftig. Im Innern der Glaskuppel herrschte... nein, nicht wirklcih stickige Luft, aber es drückte. Es war sehr warm und die Luftfeuchtigkeit war ziemlich hoch, wie in einem Tropenhaus im Zoo. Flügelschlag, der an Amseln denken ließ, ertönte über ihren Köpfen und ein paar blaue Falter zogen über sie hinweg. Erstaunlich laut war ihr Flug, wenn man sonst Schmetterlinge beobachtete.
Die meisten Menschen unterschätzten die Masse eines Schmetterlings gewaltig, die kleinen Wesen bestanden nicht nur aus Harmonie und Farbe, sie hatte natürlich Substanz. Auch der Falter von ihrer Klammer löste sich und flog eine Runde mit seinen Kameraden, verschwand hinter ein paar Bäumen und tauchte erstmal nicht mehr in Sichtweite auf.
Amaya ging vorsichtig über die am Boden angebrachten Steinplatten, um keine der kleinen Tierchen aufzuscheuchen oder gar plattzutrampeln. Amayas kleiner Freund war aber auch nur halbsogroß gewesen wie die meisten der hier fliegenden Lepidoptera.
Amaya führte Sainabou langsam und geduldig zu einer Sitzecke, wo sie ihr Gast niederlassen konnte und bot an, ihr ein Glas Wasser zu holen, während sie mit einem leicht entrückt wirkenden Lächeln ihre insektoiden Mitbewohner beobachtete. Das Flattern erzeugte in ihr, zusammen mit dem eleganten und verspielt wirkenden Flug, die innere Harmonie, die ihr so wichtig war. Das hier ist ihr 'hübscher Ort', zusammen mit den hübschen Pflanzen...